"Ich muß schreiben, als hätte ich eine Strafe
abzubüßen. Und meine größte Strafe besteht in dem Wissen, dass das, was ich
schreibe, ganz nichtig, verfehlt und unsicher ausfällt. [...] Alles was wir
tun, in der Kunst oder im Leben, ist nur die unvollkommene Kopie dessen, was
wir zu tun vorhatten. Es erreicht weder die äußere noch die innere
Vollkommenheit; es verstößt nicht nur gegen die Regeln dessen, was eigentlich
sein müßte, sondern auch gegen die Regeln dessen, von dem wir gemeint hatten,
dass es sein könnte. Wir sind nicht allein hohl von innen, sondern auch von
außen, Parias der Vorwegnahme und der Verheißung."
aus: "Das Buch der Unruhe" von Fernando Pessoa
P.S.: Ersetze 'schreiben' durch 'bloggen'. Multiplizier das ganze mit Zeitnot. Fertig.
Schnallt mir eine Fußfessel an und lasst mich am Rechner zurück. Nennt es von mir aus Strafe.
Posted by: andy | Apr 02, 2007 at 10:12
Wow, vor ein paar Tagen hat mir ein Freund dieses Buch gezeigt. Hatte ich noch nie von gehört, auch der Name Passoa war mir völlig unbekannt. Habe nur ein paar Zeilen darin gelesen und es mir sofort bestellt. Morphogenetik rules OK!
Posted by: Onkel Toby | Apr 02, 2007 at 10:54