Heute ein Auszug einige 'Gedanken' (Pensées) von Blaise Pascal über die Natur des Menschen und warum dieser unablässig die Zerstreuung suchen. Fortsetzung folgt...
Doch zuerst Türchen 6 und guten Nikolaus: Download Pascal.mp3
Heute ein Auszug einige 'Gedanken' (Pensées) von Blaise Pascal über die Natur des Menschen und warum dieser unablässig die Zerstreuung suchen. Fortsetzung folgt...
Doch zuerst Türchen 6 und guten Nikolaus: Download Pascal.mp3
Heute gibt´s ein etwas längeren und unfertigen (weil noch viel schlechter gelesenen) Text der aber, wie ich finde, nur genial ist. Wie kann man nur so köstlich und eloquent über ein so existentielles Thema wie den Tod bzw. die Schwierigkeit den eigenen Tod zu denken schreiben? Nun ja, Kierkegaard kann es. Er ist sowieso einer meiner 'Meister' (ein älterer Eintrag zu ihm gibt es hier).
Viel Vergnügen mit Türchen 5: Download Kierkegaard.mp3
Teil 1 Häretische Orthodoxie: Von Rechtgläubigkeit zu ‚auf die rechte Art und Weise Glauben’ ('From Right Belief To Believing In The Right Way')
[das Folgende ist dem kompletten ersten Teil des Buches vorangestellt]
Während wir im Glauben Gott als das ‚absolute Subjekt’ (die Quelle des Glaubens) erfahren, denken wir in der Theologie (hier nicht verstanden als wiss. Diziplin, sondern als Praxis) über dieses Subjekt nach. Das absolute Subjekt wird damit zumindest zeitweilig zu einem Objekt. Glaube und Theologie hängen jedoch untrennbar miteinander zusammen, da keine Glaubenserfahrung getrennt von (unbewussten) theologischen Annahmen geschehen kann.
Während moderne Theologie immer wieder damit befasst ist, die richtige Auffassung von Gott zu erarbeiten und zu verteidigen, haben Kritiker immer wieder eingewendet, dass über Gott zu sprechen niemals heißt über Gott zu sprechen, sondern nur über unsere Vorstellungen von Gott zu sprechen. [dazu hier mehr] Unsere Vorstellung von Gott zu nehmen und sie für die korrekte Vorstellung von Gott zu halten, würde dann heißen aus einer Idee ein Götze zu machen, der aus dem Stoff unserer subjektiven Vorstellungen gebaut wurde.
Auf der einen Seite will Rollins zeigen, wie die moderne Kirche sich als unfähig erwiesen hat dieses Argument nachzuvollziehen und daher immer wieder in der Gefahr eines ‚intellektuellen Götzendienstes’ steht. Auf der anderen Seite argumentiert Rollins, dass die Religiös-Liberalen in eine ähnliche Sackgasse geraten sind, indem sie obiges Argument zwar ernst genommen haben, darauf jedoch vollkommen aufgegeben haben sinnhafte Aussagen über Gott machen zu können. Während die eine Seite naiv den Anspruch erhebt das Orthodoxie (als Rechtgläubigkeit) möglich ist, meint die andere Seite, dass alles was wir über Gott sagen können häretisch ist. Während die eine Seite in einer implizit exklusiven und gewaltsamen Weise die Überlegenheit ihres Gottes ausruft, reduziert die andere Seite den Glauben zu einem (rein immanenten) ethischen System.
Im Kontrast dazu argumentiert Rollins, dass diejenigen die
in der ‚emerging conversation’ involviert sind die Werkzeuge besitzen über
diese modernistischen und problematischen Positionen hinauszugelangen. Die
‚emerging community’ repräsentiert für ihn aber nur einen wichtigen Teil einer
an sich viel weiteren ‚religiösen’ Bewegung, die Absolutismus und Relativismus
als ideologische Positionen ablehnen.
Statt der durch griechisches Denken beeinflussten Idee einer Orthodoxie als einem ‚richtigen Glauben/ Rechtgläubigkeit’ hilft uns die ‚emerging community’ dabei eine stärker hebräisch und geheimnisvolle Vorstellung von Orthodoxie zu entwickeln, bei der es eher darum geht auf die rechte Art und Weise zu glauben – dies heißt in einer liebevollen, aufopfernden und christusähnlichen Art und Weise zu glauben. Der Wechsel von der einen Vorstellung von Orthodoxie hin zu einer anderen soll jedoch nicht in einer Art und Weise verstanden werden, die wiederum eine Gegensatz (genauer: binäre Opposition) aufbaut, sondern diesen vielmehr transzendiert (übersteigt). Orthodoxie wird damit nicht länger (miss-)verstanden als Gegensatz zu Häresie, sondern vielmehr als ein Wort, das eine Art und Weise des in-der-Welt-Seins meint, statt eine Art und Weise Dinge über diese Welt zu glauben.
Dieser Ansatz betont die Priorität der Liebe. Jedoch nicht als etwas das im Gegensatz zum Wissen über Gott steht oder einfach wichtiger als Wissen über Gott ist, sondern Liebe als Wissen über Gott. Zu lieben bedeutet Gott zu kennen, weil Gott die Liebe ist. Liebe sollte das erste und das letzte Wort sein, das über unsere Lippen kommt und wir müssen versuchen dieses heilige Wort in die Welt zu inkarnieren.
Jemand sagte: Wenn unser Glaube für uns kein Preis hat, ist er nichts. Rollins spitzt zu: Wenn unser Glaube uns nicht alles kostet, dann ist er nichts. Orthodoxie als Rechtgläubigkeit verlangt einen geringen Preis von uns, sie erlaubt uns, uns mit unseren pharisäischen Lehrmeinungen bequem zurückzulehnen und die Wahrheit in der Reinheit unserer Interpretation zu verteidigen. Orthodoxie als auf die rechte Art und Weise zu glauben, als Liebe in die Welt zu bringen, wird uns im Gegensatz dazu alles kosten.
Zum vierten Dezember gibt es eine kleine, gar köstliche balinesische Geschichte, die ich dem Buch 'Wo Engel zögern. Unterwegs zu einer Epistemologie des Heiligen' von Gregory und Mary Catherine Bateson entnommen habe. Bateson war auch schon hier, hier, hier und hier ein Thema...
Hier also Türchen 4: Download balinesische_geschichte.mp3
Würde mich übrigens sehr interessieren, welche Deutungsvorschläge ihr für die Geschichte habt...
Digitaler Adventskalender dritter Teil, heute gibt es ein kurzen, vorsichtig gesagt, melancholischen Textauszug (so ungefähr: 'Mir ist die Welt abhanden gekommen') aus Fernando Pessoas 'Buch der Unruhe', das eines meiner absoluten Lieblingsbücher ist. Kürzere Zitate gab es auch schon mal hier, hier, hier, hier, hier und hier. Das tolle: Aus diesem Buch ist eigentlich jeder Satz zitierfähig.
Noch ein Tipp für die internettechnisch nicht so versierten: Bei direktem Klick auf das 'Türchen' wird die Datei automatisch abgespielt. Mit rechte Maustaste und 'speichern unter' kann man die mp3´s auch speichern und beispielsweise im Mp3-Player hören.
Hier also Türchen 3: Download Pessoa_dieWeltistabhandengekommen.mp3
Heute gibt es wie versprochen etwas leichtes und lustiges im Kalender und zwar ein kurzer Text von Harald Martenstein zum Thema Kinder und Erziehung, seineszeichens Kolumnist bei der Zeit, auf dessen Kolumnen ich mich stets freue. Das ganze Buch gibts hier zu kaufen. Viel Spaß also mit Fenster Nummer 2: Martenstein
Jetzt weiß ich also, warum ich bereits gestern die Aktion angekündigt hatte: ich hätte mich sonst gar nicht getraut meine dilletantische Vorlesestimme/Aufnahme ins Netz zu stellen. Aber hier ist voíla hier ist Türchen 1: Download die_erwartung_der_parusie_de_chardin.mp3
Entgegen aller Strategien der Vermarktung beginne ich mit einem Text dessen Pathos- wie Anspruchsbarometer oben anschlägt. Doch geht es nun mal um Advent - sozusagen die kosmische und einzig wichtige Dimension des Advents. Und worauf sonst lohnt es sich zu Beginn der 'Adventszeit zu besinnen? Morgen gibt´s dafür was leichtes und lustiges - versprochen...
Zu hören gibt es also den Epilog 'Die Erwartung der Parusie' aus dem Buch 'Das göttliche Milieu' von Teilhard de Chardin. Viel Spaß damit...
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