Werde immer wieder gefragt: wie geht´s? Wie ist der Neustart? Ich kann nur sagen, dass es mir sehr gut geht. Am meisten ‚troubled’ mich wohl der Kampf mit der Dichte mit der das Leben einem so entgegenschlägt. Wenn man versucht offen zu sein, versucht in allem eine Chance zu lernen zu sehen und versucht Komplexität nicht nur zu vermeiden, sondern sich ihr zu stellen – überkommt einem zwar schon mal das Gefühl von Selektionsüberfoderung. Doch im Großen und Ganzen seh´ ich dem Großen und Ganzen mit Zuversicht und Gelassenheit entgegen – will heißen: ich bin sehr, sehr dankbar dafür, dass Gott mich für meinen Start hier in Bremen äußerst großzügig mit seinem Frieden versorgt hat. Auf der einen Seite spüre ich, dass so ein Ortswechsel irgendwie den eigenen Horizont aufklärt und vergrößert, man kann sich und sein Leben zu einem guten Teil neustrukturieren, hat neue Fragen, andere Gedanken, neue Leidenschaft, etc.; auf der anderen Seite kann ich dem vielen Neuem, mit einer Ruhe, Gelassenheit, einem Zutrauen und einer Sicherheit begegnen, die sich nicht auf bruchloses Gelingen des Alltags stützt, sondern ihre Kraft aus einem viel größeren Kontext zieht – unter anderem zu beschreiben als die Gewissheit in einem wundervollen, sich entfaltenden Narrativ platziert zu sein, wie gleichzeitig das fabelhafte Privileg zu haben mit dem Erzähler auf wundersame Weise in Kontakt stehen zu dürfen, sowie zu erleben, dass dieses Narrativ nicht unser Leben bis ins kleinste determiniert, sondern vielmehr aus Abermillionen kleineren Narrativen besteht, die wir gemeinsam formen, die wir sind und die von uns ausgehen…
music:: kashmir (wunderhaft und zaubervolle ruhige, doch gleichzeitig treibende exzessiv-intensive Rockmusik. sehr expressiv, jedoch ohne intim/aufdringlich zu sein, will nicht mehr aus dem cd-player heraus)
movie:: broken flowers (watch this great new jim jarmusch movie! very funny, very intelligent, great actors, great soundtrack, superb movie!)
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